Wie die Weisen
nach den Sternen greifen
und den Menschen finden
Kurt Wolff
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Schwestern und Brüder
Im Namen des Präsidiums der KEP grüsse ich Sie und Ihre Vereine herzlich und schicke Ihnen die besten Gesundheits- und Segenswünsche für das Jahr 2021.
In meinem Pfarrverein – vielleicht auch in Ihrem – wurde der Ruf laut nach einem Wort zur Pandemie, zur Situation und zur Aufgabe der Kirchen. Und ja, es ist wohl nicht möglich, einen Jahresanfangsbrief zu verfassen, ohne auf die gegenwärtige Lage einzugehen. Ich zweifle daran, dass ein grundsätzlich klärendes und deutendes Wort aus christlicher Sicht zur Pandemie überhaupt möglich ist und ob ein solches Wort sinnvoll wäre. Ich jedenfalls fühle mich nicht berufen dazu, möchte aber ein paar Gedanken mit Ihnen teilen.
Weihnachten ohne Gesang! Anstatt in den Jubel der Engel einstimmen zu können, habe ich letztes Jahr die Lieder zu Sternen verfaltet. Wer hätte gedacht, dass wir alle dermassen eingeschränkt werden in unseren gewohnten Aufgaben: Seelsorge, Katechese, Gottesdienst, … Es geht Ihnen wohl ähnlich wie mir: Ich versuche die mir anbefohlenen Menschen zu erreichen, Ihnen Zuversicht und Hoffnung zu vermitteln. Ich feiere Gottesdienste unter Einhaltung von ausgeklügelten Schutzkonzepten. Mir sind Besuche in Krankenhaus und Altersheim verwehrt. Trotzdem bin ich kreativ, beharrlich und zuversichtlich, obwohl ich mich oft nicht besonders nützlich fühle.
Im Zusammenhang mit der KEP sind Grenzen plötzlich wieder im Blick. Grenzen, die in Europa eigentlich gar nicht mehr so wichtig sind, jedenfalls nicht in unserem persönlichen Alltag. Wir konnten einander besuchen, überquerten Landesgrenzen mit dem Auto, dem Zug, dem Flugzeug oder zu Fuss, ohne es überhaupt zu merken. Und plötzlich sind die Grenzen zu. Es gelten in jedem Land, ja sogar in den verschiedenen Landesteilen andere Regeln. Einerseits sind wir verbunden durch die geteilte Erfahrung der Pandemie, andererseits begrenzt auf unsere Länder. Bis hin zu einem seltsamen Ranking: Welches Land hat die erfolgreichste Strategie in der Bekämpfung der Pandemie?
Im Vorstand der KEP haben wir unsere Treffen digital durchgeführt. Auch auf diese Weise konnten wir teilhaben an der Situation an unseren jeweiligen Orten und erlebten dies als durchaus verbindend.
Mögen Ihnen im neuen Jahr Sternstunden beschert sein, vielfältige Begegnungen mit Menschen trotz aller Grenzen und Einschränkungen.
Zum Schluss noch der Hinweis auf die nächste KEP-Konferenz vom 11.-15. Juni 2022 im Château du Liebfrauenberg in der Nähe von Strassbourg. Zusammen mit dem elsässischen Pfarrverein APAL wird die KEP die Konferenz organisieren. Bitte reservieren Sie sich jetzt schon das Datum!
In geschwisterlicher Verbundenheit
Verena Salvisberg, Präsidentin